s Paulus-Quartier

s Paulus-Quartier

Erkundung des Paulsquartiers

Im Frühjahr 2005 lud
Rose Schulz-Rehberg, Kunsthistorikerin,
zu einer Erkundung des Paulus-Quartiers ein.

Erkundung des Paulus-Quartiers

Heute lade ich alle Architekturbegeisterten und Freunde des schönen alten Basel zu einem Frühlingsspaziergang im Paulusviertel – auch «Blächdalbe» genannt – ein.
Dieser relativ junge Stadtteil zeichnet sich durch seine grosszügige Planung mit mehreren Alleen und kostbar ausgestatteten Einfamilienhäusern aus, wie sie heute in unserer Stadt Seltenheitswert bekommen haben.

Wir erleben gemeinsam die städtebaulichen Qualitäten dieses gut erhaltenen Quartiers aus der Zeit um 1900, sehen uns besonders reizvolle Einzelbeispiele genauer an und lernen einige ihrer Urheber, namhafte Architekten dieser Auf- und Umbruchzeit, kennen wie Curjel und Moser, Romang & Bernoulli, Gustav Doppler etc., deren Werke – uns oft nicht bewusst – bis heute unser Bild von Basel prägen.

Treffpunkt: Pauluskirche
Ende: Pilgerstrasse

Kleiner historischer Abriss

Situation

Das Paulusquartier in Basel liegt in dem Areal zwischen Zoo und Schützenmatte. Heute bildet das Areal um die Pauluskirche einen Teil des Bachlettenquartiers. Die Bezeichnung Paulusquartier mag nicht ganz Korrekt sein, aber da für die Architektur um die Pauluskirche herum seitens des Stadtplaners 1896 bestimmte Bauvorschriften erlassen wurden, die das Gebiet städtebaulich entscheidend prägten, soll der Name Paulusquartier verwendet werden, zumal er sich bereits eingebürgert hat. Seinen besonderen Charakter erhält das Paulusquartier heute dadurch, dass die originale Bebauung noch weitgehend erhalten und trotz Aufzonung (Basler Zonenplan 1939) nur wenige Neubaublöcke die einheitlichen Strassenzüge durchsetzen.

Baustil

Stilistisch wird die Architektur des Paulusquartiers geprägt von grosszügigem Historismus, durchmischt mit Jugendstilelementen. Mit seinem Namen „Historismus“ wird die Stilvielfalt der europäischen Baukultur zwischen 1850 – 1914 umschrieben. Es gehört zu den Besonderheiten dieses Quartiers, dass bei aller Stilvielfalt eine vornehme Zurückhaltung, fast ein gewisses Understatement, vorherrschend bleiben. Die Bauten sind grosszügig konzipiert, haben oft einen herrschaftlichen Charakter, ohne je protzig zu wirken.

Geschichte

Die Entstehung des Paulusquartiers wird einerseits durch die Geschichte der Elsässerbahn(zweite Verlegung im Jahre 1897), andererseits durch den Kirchenbau (Bauzeit 1898 bis 1901) bestimmt. Die ersten Häuser im Quartier, an der Therwilerstrasse und an der Bundesstrasse, entstanden in den Jahren 1899 bis 1900. Zwischen 1902 – 1906 entstanden die Reihenhäuser am Steinenring, kurz darauf die Bauten an der Paulusgasse, vorderen Oberwilerstrasse, Therwiler- und Arnold Böcklin-Strasse, aber auch bereits an der Marschalkenstrasse. Bis zum ersten Weltkrieg war das Quartier bis zur Benkenstrasse weitgehend bebaut.
Quelle: Das Paulusquartier in Basel: eine städtebauliche Leistung des Historismus und Jugendstils.
freiwillige Basler Denkmalpflege 1974 – 1977

Auf dem Rundgang