Rundgang
Die Schlösschen  
Gundeldingerfeld
Entstehung
Margarethenpark
Pruntrutermatte
Ein Volkshochschulkurs besuchte am 22. Januar 2005 auf einer zweistündigen Exkursion das Gundeldingerquartier unter der Leitung von Frau Dr. Rose Schulz-Rehberg. Sie ist freischaffende Kunsthistorikerin und organisiert Kunstführungen, Stadtrundgänge und Kulturreisen. Kontakte und Fragen:
rose.schulz@datacomm.ch. Durch die Exkursion angeregt entstand die vorliegende Zusammenfassung mit Fotos und weiter führenden Links.
Den Namen hat das Gundeldingerquartier vom ehemaligen
Gundeldingerfeld erhalten, auf dem das gesamte Viertel gebaut wurde. Ein Chronist beschrieb einst dieses ausserhalb der damaligen Stadt liegende Gebiet folgendermassen: «Wer etwa an einem Abend eines langen Sommertages seine Schritte hinaus lenkte, um einen der Schlossherren auf Gundeldingen zu besuchen, die dort gleich den Rittern der Feudalzeit lebten, der konnte nirgends schöner dem Walten der Natur lauschen als in Gundeldingen.»
Nach der Eröffnung des
Centralbahnhofes 1860 war es mit der Ruhe vorbei, und für die zahlreich in die Stadt strömenden Menschen (Industrialisierung) wurde ab etwa 1870 das ganze grüne "Feld" überbaut. Gleichzeitig wurden auch das heutige Matthäusquartier, des untere St. Johann- und Hegenheimerviertel überbaut - die Stadt Basel war damals eine riesige Baustelle.
Wohnen um 1900
Im Gundeldingerquartier standen bereits zur Jahrhundertwende wesentliche Teile des Gebiets um den Bahnhof und bis 1920 auch schon ein Grossteil des Wohnviertels. Nur einige am östlichen Rand liegende Bereiche (Richtung Dreispitz), sowie die westlich der Margarethenstrasse liegenden Häuser folgten etwas später.
Verantwortlich für die Überbauung zeichnete eine
Mainzer Immobiliengesellschaft, welche 1873 eine Zweigstelle in Basel eröffnete und das Gundeldingerfeld spekulativ verplante. Eigentlich sollte damals das ganze Neubaugebiet
Mainzerquartier
genannt werden, was aber zu Protesten der Bevölkerung führte. Diese beharrte auf der Bezeichnung Gundeldingen, und einige Strassen wurden im Gegenzug demonstrativ mit Namen aus der alten Schweizergeschichte belegt. Beispiele sind die Tellstrasse nach Willhelm Tell, die Sempacherstrasse nach der Schlacht bei Sempach und der Winkelriedplatz nach dem gleichnamigen Helden der Schlacht bei Sempach.
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Rechtwinkliges Strassennetz
Das Strassennetz des Quartiers ist rechtwinkling angeordnet. Die Häuser stehen in dichter Blockrandbebauung, und häufig befinden sich in den Hinterhöfen Gewerbebetriebe. An diesem Charakter hat sich auch nichts geändert, als sich ab den 60er Jahren die Immobilienspekulation merkbar auszuwirken begann und dazu führte, dass zahlreiche Häuser durch häufig architektonisch nicht überzeugende Neubauten, oft mit Klein- und Kleinstwohnungen, ersetzt wurden.
Grünflächen
Die Stadt Basel hat den an das Quartier angrenzenden jedoch auf Binninger Boden liegenden Margarethenpark 1896 gekauft und daraus einen öffentlichen Park gemacht - für das neue Quartier ein willkommenes, in nächster Nähe gelegenes Erholungsgebiet. Im Laufe der Zeit veränderte sich der Park: Im Nordwesten wurden Tennisplätze angelegt, die grosse Wiese wurde vermehrt für Turn- und Sportveranstaltungen genutzt und mit Garderobengebäuden ergänzt, 1933 wurde die Kunsteisbahn gebaut.
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Im Nordwesten schliesst eine grosse Sportwiese, auf der heute die unterschiedlichsten Sportarten (z.B. auch American Football) gespielt werden.
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Starker Durchgangsverkehr
Von Nordwesten nach Südosten durchlaufen drei Hauptverkehrsachsen das Quartier: die
Güterstrasse, eine Geschäftsstrasse, und parallel dazu die
Dornacher- und die Gundeldingerstrasse. Letztgenannte grenzt das Wohnviertel vom Bruderholz ab; alle drei sind wie auch einige Querstrassen sehr stark verkehrsbelastet. An der Güterstrasse haben Tellplatz und die Gegend der nahe gelegenen Heiliggeistkirche Zentrumscharakter.
Daten
Gesamtfläche 123,19 ha
Wohnbevölkerung
1
18'092 Pers.
Bevölkerungsdichte
2
206,4 Pers./ha
BewohnerInnen/Wohnung
3
1,8
Wohnfläche/EinwohnerIn
3
39 m2
AusländerInnenanteil
4
39,0 %
1
Stand Ende 2002, Statistisches Jahrbuch Kanton Basel-Stadt 2003;
2
EinwohnerInnen pro Hektare Wohnzone Stand Ende 2002, Statistisches Jahrbuch Kanton Basel-Stadt 2003;
3
Volks- und Wohnungszählung 2000;
4
Stand Ende 2002, Statistisches Jahrbuch Kanton Basel-Stadt 2003
Links
Die Volkshochschule Basel auf www.vhs-basel.ch/
Das Gundeldingerquartier auf www.statistik-bs.ch
Thomas Platter-Haus auf www.altbasel.ch
Stadtplan
Die Gundeldingen-Site/
Gundeldinger-Zeitung
Quartiergesellschaft Gundeldingen Bruderholz
Neutraler Quartierverein
Kinderstadtplan Gundeldingen
Quartierkoordination Gundeldingen
Gundeldingerfeld
Quelle
Die Texte und Statistiken sind zum grossen Teil der Website www.statistik-bs.ch entnommen. Die Texte sind gekürzt.
Als Grundlage der Vogelschaubilder dienten die Stadtpläne auf www.geo-bs.ch.
Die übrigen Bilder und die Bildlegenden stammen von Triggs und Franz Kilchherr-von Bubna