Rundgang
Die Schlösschen  
Gundeldingerfeld  
Entstehung
Margarethenpark
Pruntrutermatte
Das Gundeldingerfeld um 1840
Aus "Rund um den Baselstab" von Eugen A. Meier, 1977, Birkhäuser Verlag
Kreidelithographie von Georges Danzer
D. Scheurer, 1915:
«Vor uns dehnt sich das weite Gundeldingerfeld, teils mit Obstbäumen bestandene Grasflächen, teils Getreide-, besonders Weizenfelder. Als Fortsetzung der Güter- und Dornacherstrasse ziehen sich üble, steinige Karrenwege gegen die Pulverhäuser hinaus bei der alten Reinacherstrasse. Die Gundeldingerstrasse ist in ihrem äussern Teil eher schmal, aber mit hohen, alten Bäumen bestanden; ein Stück weit, beim "Schlösschen", ist sie von einer immer feuchten, moosbewachsenen Mauer begrenzt, von der die zierlichen Löwenmäulchen zum grün überwucherten Strassengraben herabhängen. Kein Haus ausser einem kleinen Pachthof mit schattigem Baumgarten ist weit und breit in der Ebene zu sehen. Scheinbar endlos dehnt sich das Reinacherfeld gegen Süden, wo Himmel und Erde in feinem Dunst zusammenfliessen.
Wir steigen den Batterieweg hinan. Der Weg ist rauh und von ungleicher Breite, vom Regen ausgewaschen, an vielen Stellen schmutzig und tief durchfurcht von den Rädern bäuerlicher Fuhren. Rechter Hand wuchert hohes Gestrüpp, mit wohlriechenden Heckenrosen durchsetzt; links geht's an grossen, tiefen Tümpeln vorbei, auf deren schmutziggrün oder braun schimmerndem Wasser allerhand Getier sein Wesen hat; etwa ein Fröschlein quakt verschlafen oder springt in die rettende Flut. Diese Weiher sind ein beliebter Aufenthaltsort der Gundeldingerjugend. Weiter oben zeigt sich links vom Weg auf Grasboden eine Ruhebank; sie ist im Viereck um einen Kirschbaum herumgezimmert. Wir gehen vorbei. Der Weg tritt in einen Einschnitt wie ein Hohlweg; rechts über ihm ist eine zweite aussichtsreiche Bank zu sehen. Ich laufe links hoch über dem Hohlweg; da wachsen in Abständen mehrere Heckenrosenbüsche mit ihrem herbholden Geruche, aus denen im Spätjahr die roten Hagenbutten hervorleuchten. Der Weizen steht schon in Halmen, die Ähren sind zwar noch grün und neigen sich kaum. Drüben am Hügel werden Heuschöchlein gemacht, damit zeitig geladen und eingefähren werden kann. Frauen und Mädchen regen die fleissigen, braunen Arme mit den weissen, kurzen Leinenärmeln. Tiefer Friede ringsum! Die sich bewegenden Gestalten der Arbeitenden, etwas weiter zurück zwei mächtige dichtbelaubte Bäume auf der Kuppe der Erdwelle, heben sich so schön vom lichten Horizont ab. dass ich - unbewusst, wie Kinder die Natur geniessen - meine Freude daran habe, stillzustehen, um nur recht lange das Bild betrachten zu können. Man glaube ja nicht, Kinder hätten keinen Natursinn, keine Augen für das Malerische eines Landschaftsbildes!»
Härdöpfelmärt im Gundeli um 1910
Aus "Rund um den Baselstab" von Eugen A. Meier, 1977, Birkhäuser Verlag
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Repro Peter Rudin
Sippe des Gundolt
Gundeldingen ist eine alte alemannische Niederlassung der Sippe des Gundolt. Wir treffen den Namen zum ersten Mal in einer Urkunde vom Jahre 1194 des Klosters Beinwil, welches hier Grundbesitz hatte. Die vier Weierhäuser, Gross-Gundeldingen und die drei kleinen Gundeldingen, bestanden alle schon im 14.Jahrhundert.
Das Gundeldinger-Quartier
• 1862: 7 Strassen, 30 Häuser
• 1924: 20 Strassen, 1500 Häuser
Zurzeit (1924) ist das Gundeldinger-Quarlier ungefähr 50 Jahre alt. 1862 finden wir ausserhalb der Bahnhofanlage sieben Strassen mit zirka 30 Häusern, worunter den Schnurrenweg, heute Hochstrasse, und den Erdbeergraben, heute Güterstrasse. Heute sind es zirka 20 Strassen mit ungefähr 1500 Häusern, begrenzt von dem Birsigtal im Westen, von der Dreispitzanlage im Osten. Die etwas sehr regelmässige Anlage des Strassennetzes ist auf einen Vertrag von 1874 zurückzuführen, den die süddeutsche Immobilien-Gesellschaft in Mainz mit der Stadt Basel abschloss zwecks Verwertung von 130 Jucharten Bauland, die sie von sechs Grundbesitzern erworben hatte. Es gab eine Zeit, da man Gundeldingen das "Mainzer Quartier" nannte und eine Strasse den Namen "Mainzerstrasse" erhalten sollte.
Ansichten um 1940
Blick vom Thiersteinerrain auf das Thomas Platter-Haus.(um 1940)
Blick vom Thiersteinerrain Richtung Westen (Bruderholzweg/Bachofenstrasse, um 1940).